Technische Beschreibungen auf der
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Das(!) Hydrair-Einkammer-Bremsverstärker GL -624
Das Hydrair ist ein Bremskraftverstärker und wird als Zusatz zur
Untersützung der Fußkraft und zur Erhöhung der Bremskraft in
hydraulisch gebremste Fahrzeuge eingebaut.
a) Anschlüsse
Der Anschluß V steht mit dem Luftbehälter in Verbindung.
Anschluß A ist bei Fahrzeugen ohne Anhängerbetrieb
verschlossen.
Anschluß H hydraulische Verbindung mit dem Hauptzylinder am
Bremsfußhebel.
Anschluß R zu den Radzylindern.
E sind die Entlüftungsschrauben für die Hydraulik.
F ist das Auslaßfilter der Druckluft.
b) Lösestellung:
(siehe Längsschnitt des Hydrair).
Die Druckluft steht vom Anschluß V über den Bremsschlauch (2) mit
dem Einlaßraum (0) des Ventilfängers (1) in Verbindung. Der
Einlaßsitz (3) ist durch den Doppelventilkegel (4) geschlossen.
Der Auslaßsitz (5) des Druckluft-Wiegekolbens (6) ist geöffnet.
Die Bremskammer (7) vor dem Druckluft-Bremskolben (8) hat
Verbindung über die Bohrungen (9, 10 und 11) mit der
Entlüftungskammer (12). Diese Kammer steht über Filter (F)
unter atmosphärischer Luft. Der hydraulische Hauptzylinder ist
verbunden mit dem Stutzen (H). Bremsflüssigkeit steht über
Bohrung (13) vor dem hydraulischen Arbeitskolben (14) im Raum (15)
und über Bodenventil (16) in den Radzylindern. Gleichzeitig
steht Bremsflüssigkeit durch die Bohrung (17) über die
Kolbenhohlstange vor dem hydr. Wiegekolben (19). Die Kolben (19)
und (6) korrespondieren. Der geschilderte Zustand entspricht
der Lösestellung.
c) Bremsen
Der Bremsfußhebel wird betätigt. Der Kolben des Hauptzylinders
schiebt Bremtflüssigkeit durch die Bohrungen (13 und 17) in
die Räume (15 und 20). Gleichzeitig überströmt die
Bremsflüssigkeit die Lippen der Manschette (21) über die
Bohrungen (22) zum Raum (15). Das Bodenventil (16) hat geöffnet
und die Radzylinder legen die Bremsbacken an die Bremstrommeln
an.
Der Anlegedruck genügt, um die vor dem Kolben (19) stehende
Bremsflüssigkeit so weit zu spannen, daß der Kolben (19)
mit dem Kolben (6) nach links verschoben wird, den Auslaß (5)
schließt und über den Doppelventilkegel (4) den Einlaßsitz (3)
öffnet.
Die atmosphärische Verbindung von Kammer (12) zur Kammer (7) ist
unterbrochen. Druckluft strömt auf die Flächen der Kolben (6 und
8). Der Kolben (6) wiegt sich mit dem Kolben (19) aus, so daß der
Einlaßsitz wieder geschlossen wird und der Auslaßsitz
geschlossen bleibt. Der Kolben (8) wandert nach Überwindung der
vorgespannten Feder (23) nach rechts und schiebt über die
Kolbenhohlstange (18) den Kolben (14) gegen die Bremsflüssigkeit.
Nach Überfahren der Bohrung (13) sind die Radzylinder vom
Hauptzylinder getrennt.
Jede weitere Erhöhung der Fußkraft wiederholt den beschriebenen
Vorgang und der hyraulische Bremsdruck wird kontinuierlich bis
zur vollen Ausnutzung der Druckluftunterstützung erhöht. Hat der
Druckluft-Bremskolben seine größte Kraft abgegeben, kann durch
Erhöhen der Fußkraft der hydraulische Druck in den
Radzylindern vergrößert werden.
In der Bremsstellung ist der Ventilauslaß (5) des Kolbens (6)
geschlossen. Der Ventileinlaß (3) des Ventilfängers (1) ist
geöffnet.
Bei der Bremsabschlußstellung hält der Doppelventilkegel (4)
den Einlaßsitz und den Auslaßsitz geschlossen. Jeder vom
Hauptzylinder eingeleitete und konstante Druck entspricht
einer bestimmten Bremsabschlußstellung.
d)Bremse lösen
Bei Zurücknahme oder Loslassen des Bremsfußhebels wird der
hydraulische Druck herabgesetzt und Kolben (19) entlastet. Der
federbelastete Wiegekolben (6) wandert nach rechts und öffnet
seinen Auslaß (5). Dadurch wird Bremskammer (7) mit dem
Filter verbunden und die Druckluft strömt ins Freie. Die
Druckfeder (23) schiebt den Bremskolben (8) in seine Ausgangsstellung.
Das Bodenventil öffnet seinen Sitz und läßt den
Druck in den Radzylindern vermittels seiner Feder (24) auf einen
gewünschten Vordruck abfallen. Im
hydraulischn Teil des Hydrair tritt über Bohrung (13) ein Ausgleich
ein. Durch das Bodenventil des Hauptzylinders (nicht
dargestellt) wird ein bestimmter Vordruck inner halb der
Steueranlage gewährleistet.
Überschüssige Bremsflüssigkeit gelangt durch das
Schnüffelloch des Hauptzylinders in dessen Vorratsbehälter.
Die Bremsbacken sind gelöst. Der Drucklufteinlaß ist
geschlossen. Der Auslaßsitz des Doppelventilkegels ist geöffnet.
Ist keine Druckluft vorhanden, so ist die Bremsung des
Fahrzeuges immer noch möglich. Die Funktion der reinen
Hydraulik ist dann wie unter "c" beschrieben.
Eine besondere Wartungsvorschrift für den
Hydrair-Einkammer-Bremsverstärker besteht nicht,
jedoch wird empfohlen, das Gerät
im Rahmen der Fahrzeugüberprüfung auszubauen, zu zerlegen und
sämtliche Laufflächen neu zu fetten. Hierbei ist unbedingt
darauf zu achten, daß der Druckluftteil nur mit Fetten, die auf
der Mineralölbasis liegen, behandelt wird. Manschetten und deren
Laufflächen, die mit der Hydraulik in Verbindung stehen, nur mit
Ate-Zylinderpaste behandeln.
Zur Wartung gehört die dauernde Kontrolle des
Bremsflüssigkeitsstandes im Nachfüllbehälter. Fällt der
Spiegel der Bremsflüssigkeit mehr als 20 mm unter die
Nachfüllöffnung, so ist unbedingt Bremsflüssigkeit
nachzufüllen
Störungen am Hydrair-Einkammer-Bremsverstärker, deren Ursachen
und Behebungen
Störung 1:
In Lösestellung entweicht Luft aus dem Filter F.
Ursache:
Sitz (3) des Doppelventilkegels (4) ist undicht oder
Druckluft-Bremsschlauch (2) ist beschädigt.
Wird fortgesetzt !!
Natürlich alles ohne Gewähr und nur für Hobbyzwecke!
Fehler bitte melden:
ulrich@salier.in-berlin.de
Thomas aus Berlin, 27.März 1998